Holofonie

von Helmut Oellers

frame

Jede einzelne Schallquelle erzeugt im Aufnahmeraum ihre direkte Wellenfront und ein komplexes Reflexionsmuster. Für eine korrekte räumliche Audiowiedergabe müssen all diese Wellenfronten von ihrem korrekten Ausgangspunkt rekonstruiert werden, unabhängig von der Zuhörerposition. Mit den konventionellen, auf Phantomschallquellenbildung beruhenden Verfahren ist das schon deshalb nicht möglich, weil sich die Quellpositionen mit der Zuhörerposition verändern. Aus dem Signalunterschied zwischen wenigen Kanälen können wir den räumlichen Eindruck des Originalereignisses nicht korrekt rekonstruieren. Bei dem Versuch, Räumlichkeit und Immersion durch steigende Zahl der Kanäle zu erhöhen, haben wir aber die Substanz der Quellen selbst verloren. Sie sind nun um uns herum - gespenstisch, scheinbar entmaterialisiert – und sie verschwinden, sobald wir uns ihnen annähern wollen.

Diese Seite beschreibt einen anderen Ansatz. Das Signal jeder Quelle wird trocken in Mono aufgezeichnet. Aus diesem Signal werden bei der wiedergabeseitigen Synthese auch die Reflexionen des Aufnahmeraumes rekonstruiert. Auch der Aufnahmeraum erzeugt seine Reflexionen aus dem Signal der Quelle und gibt damit dem Schallereignis seine Räumlichkeit. Das ist in der kleinen Animation dargestellt. Die folgenden Kapitel beschreiben das patentierte Verfahren zur Rekonstruktion dieser Quellpositionen in einem beliebigen Wiedergaberaum. Im Unterschied zu dem bekannten Prinzip der Wellenfeldsynthese kann der Zuhörer bei dieser "Holofonie" sogar noch bei der Wiedergabe seinen Abhörplatz im Aufnahmeraum selbst bestimmen oder sogar akustisch im virtuellen Aufnahmeraum umhergehen. Wie das möglich wird, ist im vierten Kapitel dieser Webseite leicht verständlich beschrieben. Zunächst werden aber die komplexen Probleme konventionellen Verfahren geschildert.

 

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last update 2014-011-26